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Buchenwaldgedenken 2024
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Ausgabe Trostberger Tagblatt vom 04.07.2024
Der Glaube hilft gegen die Angst
Buchenwald-Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Florian Schomers - Abordnung aus Hohenlinden und den französischen Reservisten in Bayern dabei
Altenmarkt. „Hab keine Angst – glaube nur“ – diese tröstenden Worte aus dem Evangelium seien mehr denn je in die heutige Zeit übertragbar, so Pfarrer Florian Schomers in der Predigt beim Buchenwaldgedenkgottesdienst. Glaubte man vor kurzem noch die Angst machende Ideologie – egal ob sie braun oder rot war – überwunden zu haben, so keime sie nun in Europa erneut wieder auf. Ihr gelte es, mit Glauben und (Gott-)Vertrauen entgegen zu treten, um sie so zu überwinden.
Ortsvereine, Nachbarvereine allesamt mit Fahnenabordnungen sowie zahlreiche Gäste (unter anderem der erste Gauvorsitzende des Chiem- und Rupertigaus Anton Linner sowie Ehrenvorsitzender Michael Bernauer, eine Abordnung aus Hohenlinden in den historischen Gewändern der Schlacht von Hohenlinden sowie die Vertreter der Union der Französischen Reservisten und Veteranen in Bayern mit deren Präsidenten Daniel Baur) sorgten für einen langen Zug angeführt von der Altenmarkter Musikkapelle unter Kapellmeister Hubert Benda vom Gasthof „zur Post“ über die Bundesstraße den Baumburger Berg hoch bis zur Buchenwaldkapelle. Auch dieses Jahr war das frisch ausgeschnittene Rund um die Kapelle gut gefüllt mit Gläubigen, die zum Gedenkgottesdienst kamen. Erstmals wurde die „Überdachung“ für die Musikkapelle „getestet“ – sie soll auch zum Jubiläumsgottesdienst in zwei Jahren verwendet werden.
Den Gottesdienst hielt diesmal Pfarradministrator und Dekan Florian Schomers gemeinsam mit Gemeindereferentin Irmi Huber. In seiner Predigt berichtete er von seiner Fahrt kürzlich zur Priesterweihe nach Freising. Auf dem Weg dorthin kam er in Hohenlinden vorbei, welches durch seine Kessellage das kriegstaugliche Terrain für die schreckliche Schlacht von Hohenlinden im Jahr 1801 bot. Damals wurden auch viele hunderte Verletzte und Tote in das damalige Lazarett ins Kloster Baumburg verbracht. Für Altenmarkt waren die Ereignisse damals so prägend, dass daraus das alljährliche Buchenwaldgedenken entstand. In Altenmarkt sei es aber noch eine Veranstaltung, die den Altenmarkter „gehört“, bemerkte Pfarrer Schomers – keine Touristenattraktion. Anders erlebte Schomers in seiner Tiroler Zeit als Pfarrer die Gedenkfeiern zu den Befreiungskriegen in Tirol, welche dort Touristen in Massen anziehen. Bezugnehmend auf das Evangelium, in dem Jesus das zwölfjährige Mädchen Talita wieder zum Leben erweckt, thematisierte Schomers die Angst. Damals nahm Jesus die Angst vor dem Tod. In der Neuzeit glaubte man auch bereits die Angst machende Ideologien, seien es braune oder rote, überwunden zu haben. Das Geschehen in der Ukraine oder im Nahen Osten schüren jedoch wieder Angst aufs Neue. Die Medien tuen hier ihr Übrigens, um diese Angst noch weiter anzuheizen, bombardieren mit Schreckensnachrichten. Das Geschäft mit der Angst blüht, so der Pfarrer. Jesus bietet hier nun den Schlüssel, um die Angst abzuschalten: „Fürchte dich nicht – glaube nur“. Eine Botschaft, die wir ernst nehmen sollten und die helfe, den Blick in Richtung einer hoffnungsvollen Zukunft halten zu können.
Wallfahrt Maria Eck 2018
2018 darf die Soldatenkameradschaft Altenmarkt die jährliche Wallfahrt nach Maria Eck, zum 73. mal nach 1946 ausrichten. Bei strahlenden Wetter erfolgte das Totengedenken am Kriegerdenkmahl in Siegsdorf. Der Vorstand der vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften für den Chiemgau und Rupertiwinkel Michael Bernauer betonte die Verantwortung jedes einzelnen zur Wahrung des Friedens in Familie und Gesellschaft und legte zur Erinnerung und Mahnung einen Kranz nieder. Angeführt von der Gaufahne, nachfolgend die Ortsvereine mit Fahnen des ausrichtenden Vereins, folgten die teilnehmenden Soldatenkameradschaften des Chiemgaus und Ruperiwinkels zum Bittgang nach Maria Eck.
Nach einer Stärkung in der Klosterwirtschaft erfolgte der Einzug unter den Klägen der Musikkapelle Altenmarkt zum Freialtar, wo die Teilnehmer von Guardian Bruder Franz aus Maria Eck, begrüßt wurden. "Das ihr euch auf den Weg gemacht habt, um im gemeinsamenen Gebet der Sache des Friedens zu dienen, ist aktueller denn je", freute sich der Klosterchef. Eingerahmt von mehr als 45 Vereinsfahnen zelebrierte Monsignore Rainer Boeck - München, ein gebürtiger Altenmarkter, den Gottesdienst. Boeck nannte die Gedächtniswallfahrt eine "stolze Tradition" und einen lebendigen Beweis für die große Bedeutung von Vereinen, Institutionen und Helferkreisen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er betonte: "Frieden fällt nicht vom Himmmel, er hält nur Stand, wenn wir alle zusammen stehen und gemeinsam unter verantwortungsvoller Führung vorangehen".
Nach dem Gottesdienst dankte der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch, der mit den Kameradschaften nach Maria Eck gepilgert war, den KSK Vereinen für ihr lebendiges Bekenntnis zur Heimat und christlichen Glauben. Bernauer freute sich besonders über die Teilnahme von Walch, Bürgermeister Stephan Bierschneider aus Altenmarkt und Toni Eckart vom Volksbund Traunstein sowie den Vorstandkollegen aus dem Rupertiwinkel und der Vertreter der Bundeswehr. Sein Dank galt allen, die sich in irgendeiner Weise an der Organisation beteiligt hatten - allen voran der SK Altenmarkt mit der Musikkapelle und den Ortsvereinen der Gemeinde, sowie der Polizei und den Rettungsdiensten, bevor die Gedenkfeier mit der Bayernhymne endete.
Bilder von der Wallfahrt und andere folgen