Geschichte der Soldatenkameradschaft Altenmarkt - Mahner für den Frieden
Die ersten Zusammenschlüsse ehemaliger Soldaten finden wir nach den napoleonischen Kriegen etwa um 1815. In Altenmarkt erfolgten erste Gründungsgespräche 1823 und die Gründung 1826, also schon wenige Jahre danach. Ursprünglich hieß der Verein »Militärabschiedsverein Altenmarkt«, was besagen sollte, dass alle Männer, die ihren Abschied vom aktiven Militärdienst genommen haben, sich in diesem Militärabschiedsverein zusammenschlossen. Später hieß er Militärverein und ab 1873 nannte er sich Veteranen- und Kriegerverein Altenmarkt. Im Dritten Reich war der Verein dem »Reichsbund Kyffhäuser« angeschlossen. Der Name blieb aber erhalten bis zum Jahre 1971. Seit diesem Jahr nennt sich der Verein »Soldatenkameradschaft Altenmarkt«. Der Verein hat also schon von der Namensgebung her gesehen eine bewegte Vergangenheit hinter sich. 1971 erfolgte eine Namensänderung mit dem Zweck, die Bezeichnung »Veteranen und Krieger« aus dem Namen verschwinden zu lassen. Hoffnung und Wunsch des Vereines war es dabei, dass es zu keinem Krieg mehr kommt und damit aus der jungen Soldatengeneration keine neuen Krieger und Veteranen mehr nachwachsen. Im November 2021 wurde er aus rechtlichen Gründen ein eingetragener Verein mit dem Namen »Soldatenkameradschaft Altenmarkt - Mahner für den Frieden e.V.«. Dem Verein können nicht nur Gediente, sondern alle Frauen und Männer beitreten die das jährliche Gedenken wohl gesonnen sind.
Wir haben festgestellt, dass die Soldatenkameradschaft Altenmarkt zu den ältesten in ganz Bayern zählt. Es wäre interessant zu erfahren, warum sich gerade in Altenmarkt schon so früh ehemalige Feldzugsteilnehmer zusammenschlossen. Leider gibt es kein Protokoll über die Gründung, das uns hierüber aufklären könnte. So ist man auf Vermutungen angewiesen. Dabei dürfte sicherlich der Soldatenfriedhof im Buchenwald ein echter Anstoß gewesen sein. Denn schon damals unmittelbar nach Gründung machte es sich die Soldatenvereinigung zu einer ihrer Aufgaben, das Gedenken an die im Buchenwald begrabenen Soldaten aus den Baumburger Lazaretten wachzuhalten. Damit wurde eine Tradition begründet, die trotz aller Schwierigkeiten und Umbrüche bis zum heutigen Tage erhalten ist. Dafür gehört an dieser Stelle unser Dank jenen Frauen und Männern, die es trotz aller Schwierigkeiten immer wieder fertigbrachten, diese Tradition, heute, diese Demonstration für den Frieden, fortzuführen.
Viele kleinere und große Ereignisse ragen aus dem langen Vereinsleben heraus:
- 1826 Gründung des Vereins
- Die alten Statuten des Krieger- und Veteranenvereins Altenmarkt
- 1848/49 Bau der Kapelle
- 1871 Deutsche Friedensfeier
- 1878 Beitritt des Vereins zum Bayerischen Veteranen-, Krieger- und Kampfgenossenbund
- 1900 100-jährige Gedenkfeier
- 1919 Heimkehrerfest
- 1926 100-jähriges Grundungsfest
- 1939 - 1945 Der zweite Weltkrieg hatte erneut viel Unglück und Leid gebracht. Forderte der erste Weltkrieg 47 Gefallene aus Altenmarkt, so waren diesmal 114 Gefallene zu betrauern. Diesen in fremder Erde ruhenden toten Soldaten, sind im Buchenwald symbolische Gräber mit Holzkreuzen gewidmet. Neben den dort begrabenen Soldaten aus der Zeit der Koalitionskriege gilt ihnen heute, hauptsächlich das Gedenken des alljährlich stattfindenden Buchenwaldgedenkens.
- 1951 Heimkehrerfest
- 1952 150-jähriges Buchenwaldgedenken
- 1956 Umfangreiche Renovierung der Buchenwaldkapelle
- 1962 -1964 Umbau und Erneuerung des Kriegerdenkmals in Altenmarkt
- 1972 Fahnenweihe
- 1976 175-jähriges Buchenwaldgedenken und 150-jähriges Gründungsfest
- 1981 Französische Reservisten unterstützen das Buchenwaldgedenken
- 1982 Eingliederung der Soldatenkameradschaft Rabenden.
Nach zweijährigen Gesprächen fand in der Versammlung am 7. Juni 1982, einstimmig die Eingliederung der Kameradschaft Rabenden statt. In den Vorgesprächen mit Vorstand Willi Wimmer und Willi Döbl, sowie den Rabendener Kameraden Beilmeier, Brandl, Meier und Heinrich war man sich einig, dass die derzeit gültigen Statuten der Altenmarkter Kameradschaft voll übernommen werden. Es wurde auch vereinbart, dass auch Bürger des Ortsteiles Rabenden im Verein willkommen seien. - 1989 Altenmarkt richtet die jährliche Kampenwandgedenkfeier aus
- 1998 Renovierung der Buchenwaldkapelle
- 2000 Renovierte Fahne des Trachtenverein wird beim Buchenwaldgedenken geweiht
- 2001 200-jähriges Buchenwaldgedenken im Jahr 2001
- 2013 Neuwahl der gesamten Vorstandshaft
- 2016 Restauration und Segnung der Fahne von 1972
- 2017 Restauration und Segnung der Fahne von 1926
- 2017 Restauration des Denkmals auf dem Soldatenfriedhof
- 2018 darf die Soldatenkameradschaft Altenmarkt die jährliche Wallfahrt nach Maria Eck, zum 73. mal nach 1946 ausrichten.
- 2018 Fahnenband vom Volksbund deuscher Kriegsgräberführsorge e.V.
- 2020 / 2021 - In den Jahren 2020 und 2021 war die Kameradschaft aufgrund der Corona Pandemie zum stillhalten gezwungen. Kranzniederlegungen fanden nur im kleinen Rahmen statt und das Buchenwaldgedenken musste komplett entfallen. Die Zeit wurde aber sinnvoll genutzt um die Satzung komplett neu auszulegen. Ferner wurde aus der Soldatenkameradschaft ein eingetragener Verein mit der Bezeichnung - Soldatenkameradschaft Altenmarkt - Mahner für den Frieden - e.V. Mit diesen Zusatz will man dem jährlichen Mahnen und Gedenken der vielen Toten, Verwundeten und Vermissten mehr Ausdruck verleihen.