1919 Heimkehrerfest
Das diesjährige Buchenwaldfest stand ganz im Lichte der Heimkehrer aus dem Krieg. Daheim! So beginnt der damalige Zeitungsbericht und führt weiter mit den Worten: dieses süße Wort, das nach Kriegsschluß sich hunderttausenden freudigen Herzen entrang, hat erneutes Echo gefunden, als für viele unserere deutschen Brüder die Fesseln harter Gefangenschaft zerbrachen. Nun sind sie heim gekehrt, wenn auch nicht mehr in das stolze Deutschland von ehedem. So doch in ein alte, unveränderte Heimat. In besonders feinsinniger Weise war ein Fest für die Heimkehrer organisiert worden an dem die ganze Gemeinde teilnahm. Schon in aller Frühe wurden Fähnchen aus den Fenstern gehängt. Um 10.00 Uhr startete der Festzug durch den Ort, angeführt von Herrn Bogner vom Veteranenverein. Angeführt von der Musikkapelle folgten die Schulkinder, die Knaben mit bayerischen Fähnchen und weiß gekleideten Mädchen. Dem Jugendverein folgten die ehemaligen Kriegsgefangenen, ihnen zur Seite waren Ehrenjungfrauen, dann Gemeinde- und Kirchenrat, Veteranen und Kriegerverein, Freiwillige Feuerwehr und Burschenkrankenunterstützungsverein. In der herrlich geschmückten Klosterkirche in Baumburg wurde der Festzug von H. H. Pfarrer Harpointner auch im Namen der Pfarrei, mit warmen Worten empfangen. Er wünschte den Heimkehrern, daß sie vergessen lernen können, was sie jahrelang hinter feindlichen Drahtverhau bitteres Leid erfahren hatten. Unter der Mitwirkung des Kirchenchores fand dann der Festgottesdienst statt. Im Anschluss an den Gottesdienst marschierte der Festzug zum Kriegerdenkmal von ein ehrendes, schlichtes Gebet des H. H. Pfarrers mit abschließenden Libera statt fand. Es waren innige Worte die er denjenigen widmete, die sich so sehr nach der Heimat gesehnt, deren Fuß aber niemals mehr deutschen Boden betreten wird. Im anschließenden Festakt im Saal des Gasthauses zur Post trug Frl. Marie Staudner ein recht impusantes Gedicht zur Begrüßung vor. Bürgermeister Rechl brachte seine Wünsche und die der Gemeinde ausdrucksvoll vor. Bevor mit herzig vorgetragenen Gedichten der Schulkinder die Heimkehrerfeier endete bedankte sich Martin Erl auch im Namen seiner Kameraden den durchaus freudigen Empfang in der Heimat. Am Abend versammelten sich dann abermals die ehemaligen Kriegsgefangenen und Bürger zu einem Konzert im Postsaal. Die Stadtkapelle Traunstein mit seinem Kapellmeister Birt spielte Eingangs einen Marsch deren Komposition unseres Hauptlehrers Herrn Bezirksschulrat Lobenschuß stammte. Er selbst unterstützte die Kapelle mit seinem Cello.