Französiche Beiteiligung 1981
Französische Reservisten unterstützen das Buchenwaldgedenken in eindrucksvoller Weise. Eine Demonstration für den Frieden wurde einmal mehr das Buchenwaldfest durch die Beteiligung von französischen Reservisten. Auffallend war diesmal die überaus große Teilnehmerzahl an der seit über 150 Jahren bestehenden Gedenkfeier. Eine Gruppe von Franzosen war durch die Vermittlung von Michael Launay aus Altenmarkt unter der Führung von Colonel Fernand Schild vom französischen Verbindungskomando in München gekommen, um an dem Gedenken, ursächlich der Schlacht bei Hohenlinden, teil zu nehmen. Schild´s Aufgabe sei die deutsch-französischen Kontakte zu festigen. Anwesend war auch der Vorstand der französischen Veteranen in Bayern Herr Michael Dorand.
Mit Böllerschüssen und Glockengeläut wurde am Samtagabend das Buchenwaldgedenken eingeleitet. Im Pfarrhof erinnerte Pfarrer Josef Stiegloher zu Beginn des Fackelzuges an den Überfall auf Russland von 40 Jahren, der unser Volk viel Leid und Elend brachte. Nach dem Baumburglied setzte sich die Formation nach Altenmarkt zum Kriegerdenkmal in Bewegung. Willi Wimmer hielt dort eine eindrucksvolle Gedenkrede. Er erinnerte an die dunkelste Zeit in der Geschichte unseres Volkes, an die Notzeit der Völker Europas, an die Hiobsbotschaften von den Fronten. Städte versanken in einer Nacht in Schutt und Asche, Menschen irrten heimatllos umher, viele zerbrachen am körperlichen und seelichen Leid. Das Buchenwaldfest, sagte Wimmer, soll nicht den Krieg und das Kriegsgeschehen rechtfertigen. Wir sind hier, um das Versprechen einzulösen, dieToten und ihr Opfer nicht zu vergessen. In Treue Fest.
Am Sonntagmorgen wurde die Bevöklerung bei strahlendem Wetter durch Böllerschüsse geweckt. Dann erklang in den Staßen des Ortes der Weckruf. Die Blaskapelle unter der Leitung von Andreas Zehntner brachte unter anderem Bürgermeister Hans Egner, Vorstand Willi Wimmer und den französischen Gästen ein Ständchen. Die zahlreichen Gastvereine, dem Roten Kreuz und die Egerländer Gmoi wurden mit Musik empfangen. Am Markplatz erfolgte die Aufstellung und nach dem Bayerischen Militärgebet erfolgte der Abmarsch, voran die Kinder mit Fähnchen zum Gedenken in den Buchenwald, wo sich schon eine große Zahl Gläubiger eingefunden hatte. Die Feldmesse zelebrierte Msgr. Johann Faltlhauser, Landvolkseelsorger aus München und über 13 Jahre Militärpfarrer, zusammen mit dem Baumburger Pfarrer Josef Stigloher. Faltlhauser erinnerte an all die Toten vergangener Kriege. Er ging auch auf das Symbol der Fahne ein. Sie soll Mahnung bedeuten, aber keinen Kult, echte Heimat- und Vaterlandsliebe in christlichem Sinne. Man habe den Eindruck, sagte er, daß unser Rechtsstaat das Tor zu Christus zuschlagen möchte. Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Teilnehmer zum Libera auf dem Soldatenfriedhof, der wieder mit viel Mühe festlich geschmückt war.
Nach der Rückkehr der Teilnehmer zum Gasthof Post, bedankte sich Vorstand Willi Wimmer für die überaus rege Beteiligung aus der Bevölkerung, den zahlreichen Nachbarvereinen und den französischen Gästen. Mit einem französischen Musikstück wurden die Gäste verabschiedet.
Aufstellung der französischen Fahnenabordnung am Marktplatz | Beim Festzug |
Ende Festzug am Marktplatz | Colonel Schild und Musikmeister Zentner im Gespräch |