Heimkehrerfest 1951
1951 - Ein Heimkehrerfest und die Weihe des neu restaurierten Kriegerdenkmal vor der Altenmarkter Kirche waren der Mittelpunkt des Buchenwaldfestes im Jahre 1951. Bereits im Vorfeld hatte sich der Gemeinderat von Altenmarkt, auf Anregung des Veteranervereins, mit der Angelegenheit ein Heimkehrerfest mit dem Buchenwaldgedenken durchzuführen befaßt und dieses bewilligt. Aus dem Spendenaufkommen für die Renovierung des Kriegerdenkmal wurde eigens ein Betrag abgezweigt, der den Kriegswitwen und Weisen und an Familien der Vermißten verteilt wurde. Auf diese Weise glaubt der Gemeinderat im Sinne der Heimkehrer zu handeln. So allso stand das diesjährige Buchenwaldfest unter dem Gedanken den Heimkehrern aus dem Krieg eine Feier zu geben. Die Häuser wurden mit Girlanden und Kränzen geschmückt und viele bayerische Fahnen wehten. Wie in der Vergangenheit begann das Fest am Vorabend mit dem traditionellen Fackelzug von Baumburg zum Kriegerdenkmal nach Altenmarkt. Im Schein der Fackeln ergriff H.H. Dekan Pfleger vom Balkon des Pfarrhofes das Wort und stellte den ehemaligen Soldaten in ihrer neu gewonnenen Heimat vor Augen: "Echter Aufbauwille mit Einigkeit, Liebe und Frieden, kann uns eine bessere und glückliche Zukunft bringen". Die Hauptstraße und der Platz vor dem Kriegerdenkmal hatte sich mit einer Menge Menschen gefüllt die, das eiserne Kreuz vom Auerberg und die nahenden Fackeln auf sich wirken ließen. Vor dem Denkmal wurden dann die 93 Namen der Gefallenen aus dem Krieg aufgerufen. Der Vorstand des Veteranenvereins Georg Meier faßte die wehmutsvollen Gedanken, die an dieser Stätte in allen Herzen aufbrachen, zusammen, wenn er sagte, daß die Kriegerdenkmäler keine Verherrlichung des Krieges seien, sondern Ausdruck eines pietätvollen, dankbaren Gedenkens für alle, die ihr Leben für Heimat und Vaterland gelassen haben. Aber nicht der tote Stein allein soll ihr Denkmal sein, im Innersten des Herzens müssen wir mit den Gefallenen, mit den Vermißten und Witwen und Weisen verbunden sein. Das Lied vom guten Kameraden, trug einen klingenden Gruß über Grenzen und Meere, überall dorthin, wo deutsche Soldaten den letzten Schlaf schlafen.
Mit Marschmusik und Böllersalven begann der Sonntag bei freundlichem Himmel. Der Festzug startete mit den Heimkehrern, angeführt von der Musikkapelle Furtner in Richtung Buchenwald. Begleitet wurden sie links und rechts von weiß gekleideten Mädchen mit Girlanden.
Festzug mit den Heimkehrern und den weiß gekleideten Mädchen auf dem Weg in den Buchenwald - im Hintergrund das Gebäude der Gerberei |
Wie alle Jahre waren auch die Ortsvereine und viele Kameradschaften aus den Nachbargemeinden vertreten. Dieser Heimkehrertag ist ein Tag des Dankes, so der Prediger Pater Feicht vom Oblatenorden und forderte mit Nachdruck die Freilassung aller noch verbliebenen Kriegsgefangenen, die hinter Stacheldrahtzaun schmachten. Wir werden so lange am Weltgewissen rütteln, bis der letzte Gefangene daheim ist. Die Heimkehrer aber sind aufgerufen, mitzuschaffen am Aufbau des Vaterlandes und der Ordnung Gottes in der Welt. Beim abschließenden Libera am Soldatenfriedhof waren an den liebevoll geschmückten Gräbern viele der weiß gekleideten Mädchen versammelt, als HH. Dekan Pfleger die Gräber segnete.
Nach Rückzug in den Ort wurde dann das neu errichtete Kriegerdenkmal von H.H. Dekan Pfleger geweiht. Vorstand Georg Meier und der Bundestagsabgeordnete Sepp Parzinger legten einen Kranz nieder.