Berichte über die Soldatenkameradschaft
Buchenwaldgedenken 2024 Fackelzug
Ausgabe Trostberger Tagblatt vom 03.07.2024
„Krieg macht mehr böse Menschen als er deren wegnimmt“
Altenmarkt. „Krieg macht mehr böse Menschen als er deren wegnimmt“ – mit dieser deutlichen Botschaft aus der Feder von Immanuel Kant machte Zweiter Bürgermeister Michael Pöpperl bei der Gedenkansprache zum Fackelzug des Buchenwaldgedenkwochenendes deutlich, dass Friede ein „fragiler Zustand“ sei, der durch ein Wort oder Geste schon gebrochen werden könne. Krieg bedeute Leid und Elend – an das weiter erinnert werden müsse. Ein Erinnerungsort wie das Altenmarkter Kriegerdenkmal bewahrt uns vor diesem Vergessen, so Pöpperl.
Zum Fackelzug, der vom Baumburger Torbogen über den Soldatenfriedhof (mit kurzem Halt) über die Laufener Straße hin zum Kriegsdenkmal an der Altenmarkter Kirche führte, konnte KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert Daniel Baur, den Präsidenten von der Union der Französischen Reservisten und Veteranen in Bayern sowie den Landtagsabgeordneten der Freien Wähler Dr. Martin Brunnhuber begrüßen. Gekommen waren auch der neue erste Gauvorsitzende des Chiem- und Rupertigaus Anton Linner mit Stellvertreter Markus Schupfner sowie Ehrenvorsitzender Michael Bernauer und Altenmarkts Bürgermeister Stephan Bierschneider. Als Redner konnte Losert diesmal Zweiten Bürgermeister Michael Pöpperl gewinnen. Friede sei zwar „für uns selbstverständlich, doch wenn wir genauer hinsehen, war der Krieg nie ganz so weit entfernt“, leitete Pöpperl seine Rede ein. „Krieg macht mehr böse Menschen als er deren wegnimmt“, hatte schon der große Philosoph Immanuel Kant festgestellt. „Eine Aussage, die nie aus der Zeit gerät“, bemerkte der Bürgermeister-Stellvertreter. Frieden sei fragil, könne schnell durch falsche Gesten und Worte gebrochen werden mit fatalen Folgen. Umso wichtiger sei hier das Erinnern, Geschichte lebendig zu erhalten, wie dies am Kriegsdenkmal vor der Altenmarkter Kirche getan werde. „Ein solcher Erinnerungsort bewahrt uns vor dem Vergessen“ und verhindere so auch das Wiederholen einer Zeit, die „uns näher ist, als es zunächst scheint“. Kaum ein Menschenleben entfernt und „doch weit genug, dass es in unserem Land immer noch und erneut Menschen gibt, welche ein solches Gedankengut vertreten und diesen Tag missbrauchen, um ein finsteres Kapitel der Geschichte Deutschlands zu glorifizieren“, betonte er den Ernst der aktuellen Lage. „Wir alle sind altruistische Menschen, die fähig sind, gegenseitiges Leid wahrzunehmen“. Daher sei es „unsere Aufgabe zu mahnen, vor allem aber jene zu mahnen, die zur Spaltung aufrufen“, fügte er hinzu. Daher warnte er, die Menschenleben zu vergessen, welche für die vielen Kriege verloren gehen. „Steht auf der Seite der Menschen, denn nur so werden wir dem gerecht, was dieses Buchenwaldgedenken ausmacht“, schloss er seine Rede.
Gemeinsam mit KSK-Vorsitzenden Wolfgang Losert legte Michael Pöpperl als Bürgermeister-Stellvertreter Kränze vor das Kriegerdenkmal. Die Baumburger Böllerschützen schossen zum Salut während die Altenmarter Musikkapelle unter Hubert Benda den würdigen musikalischen Rahmen setze. Ortspfarrer Pater Sebastian Paredom sprach gemeinsam mit dem Priester der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeine Traunreut Constantin Bartok Segnungsworte, ehe sich der Zug weiter zum Zielpunkt am Altenmarkter Marktplatz in Bewegung setzte. -sts
Heuer hielt Zweiter Bürgermeister Michael Pöpperl die Rede am Kriegerdenkmal vor der Altenmarkter Kirche. Auf dem Bild sind von links zu sehen: Zweiter KSK-Vorsitzender Alois Müller, Bürgermeister-Stellvertreter Michael Pöpperl sowie KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert. Foto: sts
Buchenwaldgedenken 2024
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Ausgabe Trostberger Tagblatt vom 04.07.2024
Der Glaube hilft gegen die Angst
Buchenwald-Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Florian Schomers - Abordnung aus Hohenlinden und den französischen Reservisten in Bayern dabei
Altenmarkt. „Hab keine Angst – glaube nur“ – diese tröstenden Worte aus dem Evangelium seien mehr denn je in die heutige Zeit übertragbar, so Pfarrer Florian Schomers in der Predigt beim Buchenwaldgedenkgottesdienst. Glaubte man vor kurzem noch die Angst machende Ideologie – egal ob sie braun oder rot war – überwunden zu haben, so keime sie nun in Europa erneut wieder auf. Ihr gelte es, mit Glauben und (Gott-)Vertrauen entgegen zu treten, um sie so zu überwinden.
Ortsvereine, Nachbarvereine allesamt mit Fahnenabordnungen sowie zahlreiche Gäste (unter anderem der erste Gauvorsitzende des Chiem- und Rupertigaus Anton Linner sowie Ehrenvorsitzender Michael Bernauer, eine Abordnung aus Hohenlinden in den historischen Gewändern der Schlacht von Hohenlinden sowie die Vertreter der Union der Französischen Reservisten und Veteranen in Bayern mit deren Präsidenten Daniel Baur) sorgten für einen langen Zug angeführt von der Altenmarkter Musikkapelle unter Kapellmeister Hubert Benda vom Gasthof „zur Post“ über die Bundesstraße den Baumburger Berg hoch bis zur Buchenwaldkapelle. Auch dieses Jahr war das frisch ausgeschnittene Rund um die Kapelle gut gefüllt mit Gläubigen, die zum Gedenkgottesdienst kamen. Erstmals wurde die „Überdachung“ für die Musikkapelle „getestet“ – sie soll auch zum Jubiläumsgottesdienst in zwei Jahren verwendet werden.
Den Gottesdienst hielt diesmal Pfarradministrator und Dekan Florian Schomers gemeinsam mit Gemeindereferentin Irmi Huber. In seiner Predigt berichtete er von seiner Fahrt kürzlich zur Priesterweihe nach Freising. Auf dem Weg dorthin kam er in Hohenlinden vorbei, welches durch seine Kessellage das kriegstaugliche Terrain für die schreckliche Schlacht von Hohenlinden im Jahr 1801 bot. Damals wurden auch viele hunderte Verletzte und Tote in das damalige Lazarett ins Kloster Baumburg verbracht. Für Altenmarkt waren die Ereignisse damals so prägend, dass daraus das alljährliche Buchenwaldgedenken entstand. In Altenmarkt sei es aber noch eine Veranstaltung, die den Altenmarkter „gehört“, bemerkte Pfarrer Schomers – keine Touristenattraktion. Anders erlebte Schomers in seiner Tiroler Zeit als Pfarrer die Gedenkfeiern zu den Befreiungskriegen in Tirol, welche dort Touristen in Massen anziehen. Bezugnehmend auf das Evangelium, in dem Jesus das zwölfjährige Mädchen Talita wieder zum Leben erweckt, thematisierte Schomers die Angst. Damals nahm Jesus die Angst vor dem Tod. In der Neuzeit glaubte man auch bereits die Angst machende Ideologien, seien es braune oder rote, überwunden zu haben. Das Geschehen in der Ukraine oder im Nahen Osten schüren jedoch wieder Angst aufs Neue. Die Medien tuen hier ihr Übrigens, um diese Angst noch weiter anzuheizen, bombardieren mit Schreckensnachrichten. Das Geschäft mit der Angst blüht, so der Pfarrer. Jesus bietet hier nun den Schlüssel, um die Angst abzuschalten: „Fürchte dich nicht – glaube nur“. Eine Botschaft, die wir ernst nehmen sollten und die helfe, den Blick in Richtung einer hoffnungsvollen Zukunft halten zu können.
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Die Vorstandschaft der Soldatenkameradschaft Altenmarkt - Mahner für den Frieden e.V.
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