Jahreshaupversammlung 2024

Ausgabe Trostberger Tagblatt vom Mittwoch, 20.11.2024

„Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“

Altenmarkter Soldatenkameradschaft mit Gedanken zum Volkstrauertag - Ehrungen

Altenmarkt. Unter die Haut ging der Beitrag, den KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert bei der Jahreshauptversammlung der Altenmarkter Soldatenkameradschaft im voll besetzten Saal des Gasthaus „Husarenschänke“ zu Beginn zeigte. Mit Reinhard Meys Song „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“ setzte er ein deutliches Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden.

In seinen Gedanken zum Volkstrauertrag erinnerte Vorsitzender Wolfgang Losert angesichts der Kriege, die in der Ukraine und im Nahen Osten derzeit unzählige Tote unter Soldaten und Zivilisten und viel Leid mit sich bringen, dass man nicht „alleine trauert, sondern immer gemeinsam“. Unsere Trauer um die Toten von damals mahnt uns, für die Lebenden zu sorgen und für den Frieden zu demonstrieren“, so Losert. Auch aus diesem Grund trägt die Soldatenkameradschaft in Altenmarkt den Zusatz „Mahner für den Frieden“. Berührend war das von ihm gezeigte Musik-Video von Reinhard Mey „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“. Ein eindringlicher Appell jegliche Form von Krieg nicht zu unterstützen und klar und kompromisslos für den Frieden einzustehen.

 Im Anschluss gedachte man der sechs im ablaufenden Jahr verstorbenen Mitglieder Alois Grießbeck, Auguste Höfer, Hans Michl, Alfons Kraus, Andreas Egner sowie Ehrenvorsitzenden Christoph Schlaipfer. Schriftführer Hans Köck blickte in seinem Bericht auf das Geschehen in 2024 zurück. So wurde noch im Dezember 2023 der Festausschuss für das Jubiläumsjahr 2026 gegründet mit Schirmherrn Bürgermeister Stephan Bierschneider. Bei der Gauversammlung war man mit einer Abordnung vertreten, dort wurde der Altenmarkter Anton Linner zum neuen Gauvorsitzenden gewählt. Am 27. April nahm man an der Gedenkfeier der URAC teil, der französischen Reservisten in Bayern. Im Mai wurde ein Filmzusammenschnitt von Wolfgang Bichler mit Ausschnitten der Buchenwaldgedenken von 1938, 1952 sowie 1972 gezeigt. Auch nahm man an der Wallfahrt nach Maria Eck sowie an der Kampenwandmesse teil. Höhepunkt war wieder das Buchenwaldgedenkwochenende mit Fackelzug und einer Ansprache von Zweitem Bürgermeister Michael Pöpperl. Den Festgottesdienst hielt Dekan Florian Schomers. Vom Vereinsausflug zum Herrenchiemsee berichtete Zweiter KSK-Vorsitzender Alois Müller. Traumhaftes Wetter und eine Frühschoppen-Überfahrt von Seebruck aus auf die Herreninsel sorgten für bleibende Eindrücke.  KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert ergänzte in seinem Rechenschaftsbericht, dass man die Seitenscheibe der Buchenwaldkapelle ersetzt habe. Zudem gab es Ortstermine mit verschiedenen Medientechnikern zur Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr.  Die KSK beteiligte sich wieder mit Abordnungen sowohl bei runden Geburtstagen als auch bei den Beerdigungen von Mitglieder und bei den Fronleichnamsprozessionen in der Gemeinde. Zum Buchenwaldgedenken dankte Losert unter anderem der Familie Ober aus Kirchberg für das Bereitstellen von Eichenlaub und den Damen für das Binden der Girlanden, welche als Schmuck der Grabkreuze am Soldatenfriedhof dienten. Besonders freute ihn, dass eine Abordnung von bayerischen Vertretern der französischen Reservisten der Fremdenlegion zugegen war. Mit Pierre Wolff von der Gesellschaft für bayerische und französische Zusammenarbeit und Daniel Bauer, dem Vorsitzenden der französischen Reservisten in Bayern wurden ein gemeinsames Treffen im Juli organisiert. Erstmals wurde das Jahramt für die Verstorbenen in der Baumburger Kirche gemeinsam mit dem Altenmarkter Trachtenverein abgehalten, was von allen Beteiligten als sehr gute Lösung bezeichnet wurde. Losert machte noch darauf aufmerksam, dass man gerne nach Paten suche, falls jemand sein Grab am Soldatenfriedhof nicht mehr pflegen könne. Er verwies darauf, dass man Sterbebilder an den Grabkreuze durch witterungsbeständige aus Kunststoff ersetzen werde. Zudem habe man die Ehrentafel der Kriegsteilnehmer 1939 bis 1945 aktualisiert und digitalisiert. Sie hat nun einen dauerhaften Platz im Gasthaus „Husarenschänke“ erhalten.

Infos zum aktuellen Kassenstand lieferte Kassier Sebastian Peteranderl. Er berichtete unter anderem über ein solides Finanzpolster, welches der Verein auch für die Ausrichtung der Jubiläumsfeier in 2026 benötige, sowie über den Mitgliederstand (253 Mitglieder). Ihm wurde von Revisor Sepp Brandl einwandfreie Arbeit attestiert. Die Sammlung zur Kriegsgräberfürsorge erbrachte 5.442 Euro, ergänzte Wolfgang Losert und dankte den eifrigen Sammlern.

Auf das Jahresprogramm 2025 machte zweiter Vorsitzender Alois Müller aufmerksam. So werde das Buchenwaldgedenken am Wochenende des 28./29. Juni stattfinden. Die Ansprache beim Fackelzug werde diesmal von Bürgermeister Stephan Bierschneider gehalten werden. Den Festgottesdienst am Sonntag werde diesmal Pfarrer Andreas Zach halten. Auch werde es wieder einen Vortrag geben, diesmal am 13. Mai. Das Thema sei noch offen.

Abschließend ehrte Wolfgang Losert langjährige Mitglieder. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Peter Maier, Konrad Stadler, Martin Haller, Franz Zillner, Konrad Schweikl, Rudi Michl und Josef Bernauer geehrt, 40 Jahre sind es bei Robert Hausner und Franz Georg und 50 Jahre dabei ist Karl Scherbauer. Der Stellvertretende Gauvorsitzender Markus Schupfner betone in seinen Grußworten, dass in Altenmarkt noch ein starker Verein und eine intakte Dorfgemeinschaft gegeben sei – das sei keineswegs selbstverständlich. Bürgermeister Stephan Bierschneider dankte dem Verein für sein Engagement und informierte, dass er auf einer Gedenkfeier der französischen Reservisten in Bayern in München teilnehmen werde. Dort werde er mit den Verantwortlichen auch über eine mögliche Gedenktafel für die französischen Gefallenen an der Buchenwaldgedenkstätte sprechen.  -sts

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Foto alt_ksk_ehrungen_24.JPG: Die Vorstandschaft der KSK Altenmarkt ehrte langjährige Mitglieder. Von links sind zu sehen: zweiter Gauvorsitzender Markus Schupfner, Gau-Ehrenvorsitzender Michael Bernauer, Peter Maier, Gauvorsitzender Anton Linner , Karl Scherbauer, Zweiter KSK-Vorsitzender Alois Müller und KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert. Foto:sts